Ursprünglich kommt der Begriff Animatic aus dem Bereich des Trickfilms. Man nimmt die für das Storyboard angefertigten Zeichnungen und und verwendet sie als Ersatz für die noch nicht existierenden Animationen. Es mit wird Einzelbildern ganz genauso geschnitten wie mit Filmsequenzen. Der Ton (oft noch in einer recht rohen Fassung ) kommt hinzu und : voilá – der Film ist vorvisualisiert und betrachtbar. Der Entwurf eines Films wird also als Film sichtbar, lange bevor auch nur eine einzelne Phase animiert worden ist. Das Timing und der Rhythmus des Films, das Zusammenspiel von Bild und Ton und die filmische Qualität des Films können beurteilt werden.
In der Filmproduktion spielt das Animatic auch eine Rolle bei komplexen oder CGI- und effekt-lastigen Filmsequenzen. Vor dem Dreh können alle Komponenten des Films überprüft und abgestimmt werden.
Das Animatic als Kreativwerkzeug
Eigentlich ist das Animatic ein Produktionstool. Wenn man aber bedenkt, dass für uns Filmemacher (oder Motion-Designer) der Griff zum Schnittprogramm letztendlich genauso aufwändig ist, wie der zum Layoutprogramm, mit dem wir Storyboards, Styleboards oder Moodboards erstellen, drängt sich die Frage auf: warum entwerfen wir nicht direkt in Filmform?
Ich kann meine Skizzen, Fotos oder Photoshop-Montagen, meine grob gerenderten 3D-Stills, meine Smartphone-Probefilmsequenzen, meine Referenzclips und meine Audioclips doch direkt in eine Timeline ziehen und meinen Film direkt als audio-visuelles Medium entwerfen. So erlaubt mir das Animatic (oder auch Layoutfilm) direkt in der Entwurfsphase mit dem Medium Film zu arbeiten. Ich erlebe direkt, wie Bild und Ton zusammenkommen und kann sehr früh im Prozess meinen Film als Film erleben. Was will man mehr?