Beschreibung:
Thema des Films:
Anthropomorphismus, das vermenschlichen von Dingen, hat eine lange Tradition in Kunst, Literatur und Film. Seit Menschengedenken anthropomorphisieren wir Tiere, Objekte, Pflanzen, Naturgewalten und Gottheiten. Sei dies nur, indem man ihnen eine Art menschliches Denken bzw. Verhalten zuweist oder deren Gestalt dem des Menschen annähert.
Der Animationsfilm behandel das Thema der inneren Triebe, insbesondere die Triebbefriedigung. Sowohl der Anthropomorphismus als auch unsere inneren Triebe sind die Schnittstelle zwischen Mensch und Tier. Der Mensch selbst ist ein Teil der Tierwelt gewesen und sicherte sein Überleben durch seine Triebe und Instinkte. Ein Trieb ist eine angeborene, zielgerichtete Kraft, die meist von Gefühlen der Spannung, Lust oder Unlust begleitet wird. Im Gegensatz zum Instinkt ist der Trieb immer durch eine Handlung gekennzeichnet, die eine Triebbefriedigung bezweckt. Wird diese Triebbefriedigung nicht erreicht, so kann der Trieb an Stärke gewinnen und in weiterer Folge Wahrnehmung und Denken einschränken. Befindet sich der Organismus in Homöostase und Entspannung, verliert der Trieb an Stärke und Bedeutung.
Tiere sind in dieser Filmwelt die Verbildlichung ihrer Triebe. Um so stärker das Verlangen um Triebbefriedingung wird, desto stärker ähneln die Charaktere ihrer Tiergestalt. Einige Tiere sind negativ in unserer Gesellschaft konnotiert. Diese stehen für Menschen, deren Triebe in der Gesellschaft nicht anerkannt sind, wie es in der Realität beispielsweise diverse Fetische sind. Das Schwein ist in unserer Gesellschaft vorherrschend negativ konnotiert. Dies zeigt sich vor allem in unserem Sprachgebrauch. Die Beschimpfung „Schwein“ kann auf perverses Verhalten, Übergewicht, Faulheit, Asozialität, Feigheit und Brutalität bezogen sein. Kaum ein Tier wird so häufig in unserem Sprachgebrauch anthropomorphisiert wie das Schwein.
Handlung
Drogen. Gewalt. Sex. Morph ist ein menschliches Schwein, dessen Leben sich seiner Kontrolle mehr und mehr entzieht. Die Qual sich ständig unbeherrscht in eine hässliche, asoziale oder feige Sau zu verwandeln belastet ihn. Die einzige Möglichkeit seinen äußerlichen Wandel zu kontrollieren, scheint das Päckchen im hintersten Eck seines Kühlschranks zu sein. Die darin enthaltene Droge verhilft ihm zur Selbstkontrolle und lässt ihn in die wundervolle Welt seiner inneren Triebe mit wandelnden Sexpartnern eintauchen. Trotz seiner Sucht muss er seinen Alltag bewältigen. Die monotone Arbeit und die lauten Geräusche setzten ihm sichtlich zu. Er benötigt Nachschub, um seine Triebe zu befriedigen. In der Gestalt einer feigen Sau kämpft er sich durch den Wald bis zu einer unscheinbaren Jagthütte. Das dort sesshafte Schaf verdient sein Geld mit der Enthauptung kleiner Menschen, deren Gehirn die begehrte Doge ist. Als Morph nicht bezahlen kann, entpuppt sich das Unschuldslamm als aggressiver Wolf im Schafspelz, drückt ihm eine Schrotflinte in die Hufen und verweist ihn des Hauses. Als er im Wald auf einen Menschen trifft, erliegt er vollkommen seinem Verlangen und wächst zu einem riesigen Keiler heran. In einem Blutrausch tötet er den Menschen. Erschöpft von seinen eigenen psychischen sowie physischen Strapazen, findet er sich in der Straßenbahn wieder. Doch sein Trieb scheint noch nicht befriedigt zu sein.