Titel:

Pottwal – Markise

Ein Film von:

Konstantin Krischke,
Victoria König

Lehrveranstaltung:

Lost in Music
Kursinfo

Lost in Music

Jenseits des Musikvideos Wir visualisieren, interpretieren, amplifizieren und manifestieren Musik. Punkt. Vom klassischen Musikvideo über die interaktive Installation bis zur virtuellen Realität. Viel Spaß!


Projektkurs (ab 4. Semester)

2017 Sommersemester

Beschreibung:

Eine Wirklichkeit, bestehend aus Besitz und Gewinn. Eine Gesellschaft, deren materialistische Begierde stetig steigt. Passivität am realen Geschehen. Ein „Nichts“ wird zu einem „falschen Gott“. Imaginationen eines perfekten Diesseits, zwängen Menschen in eine Welt der Einsamkeit. Das Streben nach Künstlichkeit. Ein sich verlieren in Trugbildern der vermeintlichen Realität. Gefangen im Bann der Alltagsgötzen. Begierde geboren aus den Folgen der Distanz. Fremde Kräfte ziehen an und liegen in der Luft. Sie breiten sich aus und umgeben den Menschen mit all ihrer Erhabenheit. Die einst geglaubte Einsamkeit ist nun verschwunden. Ein klarer Weg zeigt sich auf. Bewegungen gleich einer Choreografie. Dann Stillstand. Hypnotisiert von der eigenen Imagination, stehen sie da, gefangen im Bann der Götze. Paralysiert von der Fiktion, gefesselt von Oberflächlichkeit. Eine drückende Leere rückt immer näher. Sie füllt den Raum mit Unzulänglichkeit, gleich einer endlosen Wüste. Die Körperlichkeit der Leere lässt den Menschen erwachen. Markise von Pottwal ist ein Song, der sich ausschließlich aus den Klängen einer Hammond-Orgel zusammensetzt. Durch die Singularität des Instruments, wird jedem einzelnen Klang eine hohe Intension und Stellung zugeschrieben. Man versinkt schnell in eine fremde, leere Welt. Der Grundgedanke des Film ist die Vergänglichkeit geweihter, zu religiösen Zwecken entarteter Objekte und deren Wirkung auf ihre Anbeter. Die Bildaufteilung gleicht der eines Triptychons. Drei einzelne Bildfenster ergeben eine Einheit, wodurch eine große Weite entsteht. Die Verwendung unterschiedlicher Neonfarben differenziert die Ideale und unterstreicht die Künstlichkeit der Gesamtheit. Rot verkörpert die Gefahr und Bedrohlichkeit, blau das Geheime, Verborgene und Göttliche und hellblau Frigidität und Kälte. Götzen in Form von leeren Hüllen schweben in den Raum hinein. Sie bringen vermeintlich „Licht ins Dunkel“. Die Puppe als Stellvertreter für ein künstliches Schönheitsideal, die Vogelpfeife Metapher für Macht und Befehl, eine Kontrollgesellschaft und das Pferd für unsere stetig wachsende Leistungsgesellschaft. Durch Bewegung wird den angebeteten Objekten Lebendigkeit zugeschrieben, wogegen die Menschen leblos und eingefroren in ihren Positionen verharren. Erst durch die Greifbarkeit der Scheinbilder ist der Weg zur Klärung des Geistes geebnet und somit ein Lösen aus der Trance ermöglicht.
Credits

written and directed by:
Konstantin Krischke
Victoria König

music:
Pottwal – Markise

cast:
Michael Hermann
Petra Krischke
Konstantin Krischke