Titel:

Pefferkornz – Mandala

Ein Film von:

Luisa Krutyholowa

Lehrveranstaltung:

Lost in Music
Kursinfo

Lost in Music

Jenseits des Musikvideos Wir visualisieren, interpretieren, amplifizieren und manifestieren Musik. Punkt. Vom klassischen Musikvideo über die interaktive Installation bis zur virtuellen Realität. Viel Spaß!


Projektkurs (ab 4. Semester)

Beschreibung:

„Jim, wonach streben die jungen Menschen heutzutage?“, fragt der Alte. Das Dunkel, gebrochen durch eine einzige Lichtquelle die hinter einer Glaswand strahlt, wird beherrscht durch einen dumpfen Klang. Der alte Mann steht regungslos mit dem Gesicht zum Glas. Sie sind allein. Eine richtige Antwort auf diese Frage scheint der junge Jim nicht geben zu können. Bedrohlich schreitet der Alte an ihm vorbei, wohl wissend welche Macht seine schweren Schritte innehaben. Diese Generation ist speziell. Diese Generation ist anders. Was macht sie anders?

It‘s the Sound of – Pefferkornz

Mit diesen Worten beginnt das Instrumental „Mandala“ der Band „Pefferkornz“ von Moritz Poser und Simon Zschach aus Nürnberg. Es enthält zu Beginn ein 45 sekündiges Gespräch, vermutlich im Originalen mit Jim Morrison, der sich mit einer zweiten Person über ihren Generationsunterschied unterhält. Der ältere Mann, er könnte ein Vorgesetzter sein, stellt dem jungen Mann, Jim, verschiedene Fragen zu dessen Generation. Das Thema des Generationskonfliktes wird nicht nur durch das angespannte Gespräch verdeutlicht sondern auch durch den großen Abstand zueinander, den die Figuren im Raum stets einhalten. Durch den etwas realistischeren Stil soll der Betrachter eine Beziehung zu den Figuren aufbauen und sich zusätzlich klar zum groben Stiel der Szenen innerhalb der Glasscheibe abgrenzen. Jim, spiegelt die Unsicherheit des Zuschauers wieder, welcher ebenfalls die Situation ahnungslos und angespannt verfolgt. Mit seinem Blick zur Glasscheibe bzw. direkt in die Kamera, ist man nun in der knalligen, rosa Welt der Klonierung und taucht sogleich in Jims Gedankenwelt ein. Rosa ist im Gegensatz zu Rot eine weniger bedrohliche Farbe und wirkt zusammen mit den blauen, unorganischen Figuren auch bei brutalen Szenen Realitätsfern. Der Charakterstil innerhalb der Scheibe ist grob, dreckig und durch wechselnde Texturen ständig in Bewegung. Der Zuschauer begleitet die Klone von der ersten Zellteilung, über die Wachstumsphase bis hin zu ihren Aufgaben. Soldaten, Prostituierte, Organspender und Arbeitskräfte werden wie am Fließband vorgestellt und abgehandelt. Da die Figuren emotionslos sind, wird ihre innere Zerrissenheit durch zerfallende Staubkörner bzw. Splittern dargestellt und zum Übergang in die nächste Szene. Die Gedankenlosigkeit der Klone wird durch einen unberechenbaren Zwischenfall unterbrochen. Indem der Computer ausfällt, bricht die winzige Welt des betroffen Klons endgültig zusammen. Er entwickelt Panik, färbt sich negativ, flieht und landet letzten Endes wieder vor Jim. Die Hand prallte gegen das Glas, eine Wiederholung des Anfangs, die zu einer Endlosschleife werden könnte. Zusammen mit Jim steht der Betrachter auf der anderen Seite der Glasscheibe, im realistischeren Stil. Jim hält seine Hand zögernd in das strahlend-pinke Licht und begreift durch die Verschmelzung beider Stile – Er ist auch ein Klon.
Der Alte Mann ist nicht sein Vorgesetzter sondern sein Schöpfer. Er möchte von Jim, seinem Werk, wissen weshalb diese Klon-Generation beginnt Bewusstsein zu entwickeln. Was macht sie anders? – Die Antwort: Mandala.