Titel:

H2SO4

Ein Film von:

Margarita Paradissi,
Julia Opfer,
Laura Bittermann

Lehrveranstaltung:

Real Irreal
Kursinfo

Real Irreal

Licht, Kamera, Schnitt, Ton, Effekte, Timing, Pacing, Rhythmus, Studio, Aussendreh und vieles mehr. Grundlagen in Sachen Film In diesem Kurs erlernen wir die Grundbegriffe des Filmemachens und beschäftigen uns inhaltlich mit dem komplexen Verhältnis von Realität und Illusion. Welche gestalterischen und technischen Mittel stehen uns zur Verfügung? Und wie schaffen wir es, als totale Anfänger tolle Filme zu machen?


Grundlagen Film (2. Semester)

2017 Sommersemester

Beschreibung:

In Bezug auf das Kursthema real/irreal haben wir uns die Frage gestellt, wie man mit Filmrealität spielen kann. Interessiert hat uns besonders das Prinzip von „Film im Film“ sowie die bewusste Asynchronität von Sound und Filmhandlung. Ebenso ging e um die Frage, ob man Handlungen ohne szenische Darstellung – nur allein durch Ton – veranschaulichen kann. Außerdem: Wie kann es im Film gelingen, die Interpretation des Zuschauers immer wieder in verschiedene Richtungen zu lenken? Diese Aspekte haben wir versucht in einen Kurzfilm zu übersetzen.
Säure-Attentate sind in Europa eine extreme Seltenheit und somit nicht Teil unseres Alltagsgeschehens, sondern eher absurd und unvorstellbar. Damit spiegelt ein solches Attentat an sich den Aspekt der Irrealität wider. Als Kontrast dazu bilden wir die Alltagssituation einer Studentin ab und transportieren auf diese Weise das „Irreale“ in das „Reale“. Unterstützt wird dies – wie bereits erwähnt – durch gezielt eingesetzte Vermischung von Ton und szenischer Handlung sowie Spiel mit der Erwartungshaltung des Zuschauers. Dem Zuschauer soll offen gelassen werden, wie das Gesehene zu interpretieren ist, Fragen sollen bewusst unbeantwortet gelassen werden oder in die Irre führen. Markantes Kennzeichen unseres Films ist dabei die Darstellung des Täters in Form eines Symbols – eines gelben Handschuhes, der sich bis zum Spannungshöhepunkt durch den gesamten Film zieht. Danach lösen wir die Spannung nur augenscheinlich auf, da die Studentin im Film zwar vermeintlich aufwacht, sodass man vermutet, alles wäre nur ein „böser Traum“ gewesen, jedoch ganz offensichtlich keine Augenbewegung zu registrieren ist, wodurch im Kopf des Betrachters auch am Ende des Films ein Fragezeichen bleibt.

Die Chemie-/Säurethematik im Film wird mehrfach aufgegriffen. Der Filmtitel „H2SO4“ (Summenformel von Schwefelsäure) spielt auf die eigentliche „Tatwaffe“ an und nimmt gleichzeitig Bezug auf das Chemie-Studium der Protagonistin. Die Kombination Chemiestudentin – Säureattentat und fröhlicher Gesang – Straftat Körperverletzung erzeugt eine ironisch-morbide Stimmung.